Deutsche Hauben züchten

Hier muss gesagt werden, dass man mit der Zucht von guten Deutschen Hauben nur Erfolg hat, wenn man sie gezielt betreibt. Eine DH Zucht so nebenbei wird auf längere Sicht nur Verdruss schaffen.

 Viele mir bekannte, sehr erfolgreiche Farbenkanarienzüchter haben auch schon Deutsche Hauben gehalten. Doch die wenigsten sind dabei geblieben. Es wird kaum funktionieren, wenn man eine Deutsch Haube in seine Farbenkanarienzucht holt und dann auf Erfolg wartet. 

Die Zucht muss auf Deutsche Hauben ausgerichtet sein.

 

Man sollte sich spezialisieren. Sich zu spezialisieren hat sehr viele Vorteile. Man kann sich auf eine Rasse konzentrieren! Ich für mich persönlich kann sagen, das ich es nie bereut habe, immer einer Rasse „treu geblieben“ zu sein. Es ist durch Spezialisierung auch möglich die Zucht relativ klein und dadurch überschaubar zu halten. Ich züchte mit kaum mehr als 12 Paaren, eher mit wenigern. So kann die Kanarienzucht eine Liebhaberei bleiben und macht auch noch Spaß!

 

Man kennt in den Volieren und Zuchtboxen jeden Vogel.

Die meisten von uns sind ja berufstätig.

Ich habe schon Züchter kennen gelernt, die ihre Zucht so lange vergrößerten, bis ihnen die ganze Sache über den Kopf wuchs und sie daraufhin mit der Zucht aufhörten.

Ich hatte die besten Ausstellungserfolge als ich noch Schüler war. Ich hatte aber auch durch meinem Vater Emil einen Lehrmeister, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Da er selbst schon Jahrzehnte lang Brieftauben züchtet, lehrte er mich das Züchten, nicht bloß das Vermehren!

 

Von 1992 bis 1998 stellte ich zum Beispiel nur sporadisch aus, ganz einfach deshalb, weil ich heiratete, Kinder sich einstellten und ich mich beruflich weiterbildete. Dadurch das meine Zucht sehr klein ausgelegt war, ging es das alles zu vereinbaren.

Wenn sich Züchter dazu verleiten lassen nur noch nach Orden und Pokalen zu streben und deshalb ihre Zucht ständig vergrößern, ist dies meiner Meinung nach der Anfang vom Ende. Oft bleibt einfach die Liebe, zu den uns anvertrauten Tieren, auf der Strecke.

 

Eine etwas kleiner angelegte Zucht hat in meinen Augen eigentlich nur den Nachteil, das man vielleicht nicht jedes Jahr bei den Ausstellungen ganz vorne steht. Aber muss man das?  Es fehlt manchmal an Auswahl, meistens am "4.Vogel". 

Bei uns im Verein (Kanaria 1905 Pirmasens/ RGZV Münchweiler) sind zwei weitere Züchterfreunde die sich der DH Zucht verschrieben haben, Werner Weber und Uwe Schweitzer und dies ist ein enormer Vorteil. Da wir alle drei auf dem selben Ausgangsmaterial aufgebaut haben, können wir wunderbar Zuchttiere untereinander austauschen. Gerade bei einer kleinen Zucht fehlt einem doch manchmal vor der Zucht ein Weibchen oder ein Hahn. Wenn man sich einig ist, und so zusammen arbeiten kann, dann ist dies ein Vorteil der mit Geld gar nicht zu bezahlen ist.

Es ist auch nicht nötig, eher von Schaden, sich ständig neue Vögel in seinen Stamm zu kaufen. Es ist viel besser wenn man versucht alles aus seinen Vögeln herauszuholen (züchterrisch) was in ihnen steckt. Dies ist oft mehr als man denkt.

Viele Züchter, schauen zu sehr auf die Vögel anderer, als auf die eigenen. Es ist gerade in der DH Zucht sehr zum Vorteil „in Linie“ zu Züchten. Ich habe immer zwei Linien in Gelb „laufen“ und eine in dominant Weiß. Bei mir war es dadurch möglich in über 20 Jahren gerade mal 5 fremde Tiere in meinen Stamm holen zu müssen. Diese waren ein Haubenvogel, sowie vier Glattköpfe aus reinen Farbenstämmen. Wenn man schon einen Vogel zukaufen muss, dann aber auch wirklich nur ein Spitzentier. Doch ist es leider so, das man vom Aussehen allein nicht auf die Erbeigenschaften eines Vogels schliessen kann. Der schönste Vogel ist nicht unbedingt gleich ein guter Vererber.                                                                                                                                                                Der Wichtigste Baustein der DH Zucht ist Geduld. Vogelzucht braucht immer Ruhe und Geduld. Wir haben es mit Tieren zu tun, nicht mit Maschinen. Erzwingen kann man nichts. Man muss mit seinen Vögeln arbeiten, zumindest wenn man auf Dauer Erfolg haben will.

 

Dabei ist mit Erfolg nicht einmal Austellungserfolg gemeint, sondern gute Hauben!

Die Verbesserung der Haube!

Ohne die Leistung anderer Züchter schmälern zu wollen, war Theo Strack aus Würselen bei Aachen wohl einer  der Pioniere, was die Verbesserung der Haubenqulität anbelangt.

Er war einer der ersten bei der Zucht von Deutschen Hauben, der durch ständige nicht intensiv x nicht intensiv Verpaarungen versuchte, schöne auch am Nacken geschlossene Hauben zu züchten.

 

Seine gezüchteten Vögel, wie auch seine Austellungserfolge gaben ihm mit dieser Methode Recht! Nach seinen Veröffentlichungen über seine Thesen zur Verbesserung der DH und seinem kurzzeitigen Ansinnen, die Wertigkeit der Haube im Standard höher zu legen als die der Farbe, wurde er jedoch immer wieder stark kritisiert.

 Heute weiß man, nicht zuletzt durch Veröffentlichungen von Bernd Lieb, Günther Leugers, Paul Pütz oder Olaf Hungenberg, das Strack zumindest mit seiner Ansicht zur nicht intensiv x nicht intensiv Verpaarung Recht hatte. Es geht sehr wohl, über Jahre diese Verpaarung durchzuführen, ohne dass die Farb- und Gefiedereigenschaften zu sehr darunter leiden.                                                                                                                              

Zur Verbesserung der Deutschen Hauben war die Verpaarung von nicht intensiven Vögeln untereinander damals einfach nötig. Die Meinung, die andere Züchter vertraten, nämlich  englische Positurrassen in DH einzukreutzen, hat auf Dauer keinen durchschlagenden Erfolg gehabt. Was man bei diesen Verpaarungen jedoch immer feststellen konnte war, dass der Farbenkanarientyp nicht mehr vorhanden war. Ich kann mich noch sehr gut an den „Borderboom“ Mitte der 80iger Jahre erinnern. Zu dieser Zeit sah man sehr häufig auf den Schauen Mischprodukte zwischen Bordern und DH.

Diese Vögel standen auch noch sehr oft, trotz erkennbarer Fremdeinkreuzung, vorne bei Bewertungen. Nun, diese Zeiten sind zum Glück passé.

 Ich bin der Meinung, dass Herr Strack sehr viel für die Entwicklung der Deutschen Hauben getan hat, und kann nur jedem empfehlen, der sich mit den DH befasst, sich seine Veröffentlichungen zu besorgen.

 Heute ist die Haubeneigenschaft zumindest bei den Lipochrom-Vögeln so gefestigt, dass man mit intensiven Vögeln sehr gut arbeiten kann. Es gibt mittlerweile wirklich sehr schöne intensive Deutsche Hauben.

 Ich persönlich habe in 22 Jahren DH Zucht nicht einen einzigen reinen intensiv Vogel in meiner Zucht gehabt. Wohl aber schon mal einen sogenannten A/B Vogel. Der erste intensive wird bei mir in diesem Zuchtjahr(2002) zum Einsatz kommen. Haben meine Vögel darunter gelitten, dass sie ständig über nicht intensiv x nicht intensiv gezogen wurden? Zuchtfreunde schaut euch die Bilder an.

Ausgleichend verpaaren

Von immenser Bedeutung in der DH Zucht ist der Glattkopf. Dieser Tatsache wird oft zuwenig Beachtung geschenkt. Es ist heute durchaus möglich, sehr gute Glattkopfpartner für die DH Zucht in reinen Farbenstämmen zu finden. Doch muss man dann bereit sein, ich wiederhole mich, mit diesen Vögeln zu „arbeiten“, das heißt sie behutsam in seine Zucht einzubauen. Wenn man mit guten Glattköpfen züchtet, ist es auch möglich, diese Glattköpfe erfolgreich auszustellen. Benutzt man jedoch „Abfallprodukte“ aus Farbenkanarienstämmen, muss zwangsläufig die Qualität der Vögel darunter leiden.

Bei der Zucht von Deutschen Hauben ist es natürlich sehr wichtig, dass man sich seine Vögel immer ganz genau betrachtet und auch ganz konsequent Auslese betreibt. Ich versuche immer ausgleichend zu verpaaren, was Gefiederqualität sowie Leuchtkraft der Farbe angeht. Sehr große Bedeutung in diesem Zusammenhang hat das Gefieder der Vögel. Es ist wichtig, dass man sich die Federn seiner Vögel ganz genau betrachtet. Das heißt, dass eine sehr weiche und breite Feder ebenso wichtig ist wie eine etwas gröbere spitzzulaufende Feder.

 

Zur Zucht von Deutschen Hauben braucht man Extreme. Extreme heißt auch, dass Vögel, mit denen ein Farbenkanarienzüchter nicht mehr züchten würde, in der DH Zucht sehr wertvoll sein können. Manche „Nichtaustellungsvögel“ ( nicht gleichzusetzen mit den oftmals eingesetzten „Abfallprodukten“) können in der Zucht sehr wertvoll sein.

Sehr große Vögel, Vögel mit sehr breiten und flachen Köpfen, auch sogenannte A/B Vögel können in der Zucht sehr gut zu gebrauchen sein. Wie oben schon aufgeführt, sollte man immer bestrebt sein, ausgleichend zu verpaaren. Man muss sich seinen gerade vorhandenen Zuchtstand ganz genau ansehen. Nur wenn man seinen eigenen Zuchtstand kennt, ist es auch möglich ihn in gewünschte Bahnen zu lenken.

Werden die Hauben zu kurz, sollte man einen Vogel mit breiter, langer und weicher Feder als Zuchtpatner einsetzen. Wird mein Gefieder zu lang, muss ich die kurze, gröbere Feder in der Zucht einsetzen. Dies alles ist ein sehr komplexes Thema, vielleicht das Wichtigste in der Vogelzucht überhaupt. Man muss sich einfach seine Vögel (ich Wiederhole mich erneut, doch es ist wichtig) immer wieder gut anschauen. Man sollte seine Zuchtvögel auch in die Hand nehmen und das Gefieder bewusst fühlen.

 Man lernt dabei sehr viel. Es ist immer wieder sehr interessant sich das Gefieder ( besonders auch einzelne Federn) von seinen besten Vögeln anzusehen und dann das von deren Eltern.

Probiert es einfach mal aus! Ihr werdet erstaunt sein!

 

Vererbung bei den Deutschhauben

Der Großteil der Züchter verbindet die „Vererbungslehre“ mit trockenen meist schwer verständlichen Stoff. Dennoch kommt man nicht drum herum sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und sich zumindest einige Grundkenntnisse anzueignen.

Hier kommt es nun darauf an, diesen Stoff so leicht verständlich wie nur möglich aufzubereiten. Wissenschaftliche Schreibweisen und Geflogenheiten können hier nur kontraproduktiv sein .

Im folgenden möchte ich in diesem Sinne auf Faktoren wie „Haube“, „dom.Weiss“, „rez.Weiss“ und „Ivoor“ eingehen.

 

Haubenfaktor

Der Haubenfaktor bewirkt einen rund an einem Mittelpunkt angeordneten Federwirbel auf dem Oberkopf. Unbeachtet dessen ist die Qualität der Haube im Sinne des Standards und der jeweiligen Haubenrasse abhängig von der Rasse betreffenden Kopfform und nicht zuletzt von der Selektion auf die jeweils gewünschte Haubenqualität. Nicht zu unterschätzen ist hierbei die Einbeziehung des jeweiligen Glattkopfpartners welcher maßgeblich dazu beiträgt, ob die Haube die gewünschte Qualität in der Nachzucht bringen wird.

Der Haubenfaktor vererbt frei dominant. Frei deshalb, weil er seinen Sitz nicht auf den Geschlechtschromosomen, sondern auf den Autosomen(alle übrigen Chromosomen) hat und somit nicht geschlechtsabhängig vererbt.

Bei dominanten Eigenschaften gibt es in der Regel „einfaktorige“(heterozygot) und „zweifaktorige“(homozygot) Vögel. Im Falle des Haubenfaktors ist jedoch der „zweifaktorige“ bzw. reinerbige Haubenvogel nicht lebensfähig, man spricht hierbei von einem sogenannten Letalfaktor. Aus diesem Grunde ist die Verpaarung zweier Haubenvögel zu unterlassen, nicht zuletzt auch im Sinne des §11b Tierschutzgesetz.

Die uns bekannten Haubenvögel sind daher alle einfaktorige Vögel, wo im Zusammenspiel des Genpaares, der dominante Part „Haube“ den rezessiven Part „Glattkopf“ überdeckt – also das Sichtbild dominiert.

 

In der Verpaarung eines Haubenvogels mit einem Glattkopfpartner fallen zu gleichen Teilen Haubenvögel und Glattköpfe.

 

Faktor „dom.weiss“

Die Eigenschaft „dom.weiss“ wird in der Vererbungslehre als „Fettfarbentwicklungsfaktor“ umschrieben. Es handelt sich also um einen  Faktor der die Entwicklung der Fettfarbe im Sichtbild weitestgehend unterdrückt. Dennoch zeigen dom.weisse Vögel an den äußeren Handschwingen Fettfarbablagerungen – den sogenannten „Fettfarbanflug“. Auch gibt es solche dom.weissen Vögel(insbesondere jene die genetisch „Intensiv“ sind) die darüber hinaus speziell in den Schulterdeckfedern und dem Bürzel Fettfarbe zeigen. Letzteres ist beim Schauvogel unerwünscht und so spielt auch hier die Selektion eine wesentliche Rolle.

Ebenso wie der Haubenfaktor, vererbt auch dom.Weiss frei dominant. Desweiteren kommt auch hier der „Letalfaktor“ zum tragen. Die uns bekannten dom.weissen Vögel sind daher einfaktorig.  Auch hier gilt die Vermeidung der Verpaarung zweier dom.weisser Vögel.

In der Verpaarung eines dom.weissen Vogels mit einem farbigen Vogel(hier gelb) fallen zu gleichen Teilen dom.weisse und farbige Vögel.

 

In unserem Beispiel einer Verpaarung: gelber Glattkopf x dom.weisser Haubenvogel

fallen:               25% gelbe Glattköpfe

                        25% dom.weisse Hauben

                        25% gelbe Hauben

                        25% dom.weisse Glattköpfe

 

Die Verpaarung könnte ebenso gelber Haubenvogel x dom.weisser Glattkopf lauten, das Ergebnis bleibe dasselbe.

 

Faktor „rez.weiss“

Die Eigenschaft „rez.weiss“ wird in der Vererbungslehre als „Karotinoidaufnahmefaktor“ umschrieben.  Es handelt sich um eine Mutation die eine Informationsänderung des Genes bewirkt, welches die Aufnahme der Karotinoide und damit der sichtbaren Einlagerung der Fettfarbe/Lipochrome im Gefieder ermöglicht bzw. steuert.

Präzise ausgedruckt ist es dem Organismus aufgrund der Erbänderung nicht mehr möglich Provitamin-A und somit alle Karotinoide in Vitamin-A umzuwandeln. Der Organismus kann alle Formen von Provitamin-A als Vorstufen von Vitamin-A nicht mehr nutzen, zur Abdeckung des Bedarfs und des entstehenden Defizits muß er auf Vitamin-A zurückgreifen können.

Während die dominant weißgrundigen Vertreter speziell in den äußeren Handschwingen einen Farbanflug erkennen lassen, ist der rezessiv weißgrundige Vogel gänzlich weiss. Die Hautfarbe der rezessiv weißgrundigen Vögel ist leicht violett gefärbt und die Hornteile sind nicht wie bei den anderen Lipochromvögeln fleischfarben, sondern käsig bzw. blaß.

Die Eigenschaft „rez.Weiss“ vererbt frei rezessiv. Sie tritt daher nur optisch in Erscheinung, wenn im Zusammenspiel des betreffenden Genpaares jeder Paarling Träger des Faktors ist, der Vogel also zweifaktorig(homozygot) ist.  Bei einfaktorigen Vögeln dominert das diesen Faktor nicht tragende Gen das Sichtbild, während das den Faktor tragende Gen rezessiv ist, die Information wird überdeckt. Dennoch sind solche Vögel Träger dieser Mutation und werden spalterbige Vögel genannt. 

In der Verpaarung eines rez.weissen Vogels mit einem farbigen Vogel – wobei es gleichgültig ist, welcher Vogel eine Haube trägt – ist folgendes Ergebnsi zu erwarten:

           50% gelbe Haubenvögel/spalterbig in rez.weiss

           50% gelbe Glattköpfe/spalterbig in rez.weiss

 

Faktor „Ivoor“

Der Faktor „Ivoor“ wurde früher als „Lipochrompastellfaktor“ bezeichnet. Im Sichtbild bewirkt der Faktor eine Abstufung der Fettfarbe in Pastelltönen. Während man früher annahm, dass der Faktor eine veränderte Federtextur zur Folge hatte und daraus sich eine optisch veränderte Wahrnehmung der Grundfarbe ergab, wissen wir heute aufgrund mikroskopischer Untersuchungen, dass in keinster Weise die Federtextur verändert ist, sondern vielmehr die Menge an eingelagerten Pigmenten reduziert ist.

Der Faktor vererbt geschlechtsgebunden rezessiv. Geschlechtsgebunden daher, da das betreffende Genpaar seinen Sitz in den Geschlechtschromosomen hat. Haben wir vorher bemerkt, dass ein rezessiver Faktor nur bei Zweifaktorigkeit in Erscheinung tritt, gilt dies bei der geschlechtsgebundenen Vererbung nur für das männliche Geschlecht. Ganz im Gegensatz zu den Säugetieren, ist beim Vogel das Männchen Träger des X-Chromosomensatzes, während das Weibchen nur ein X-Chromosom besitzt und das geschlechtsbestimmende Y-Chromosom.

Das Weibchen hat daher für das betreffende Merkmal nur ein Gen zur Verfügung, welches auf dem X-Chromosom seinen Sitz hat, wogegen das Männchen wie bei der freien Vererbung ein Genpaar zur Verfügung hat.

Beim Weibchen prägt daher die Einfaktorigkleit bereits das Sichtbild, da kein Genpaarling vorhanden ist, der dessen Ausprägung überdeckt und dominiert.

Beim Männchen ist dies jedoch bei Einfaktorigkeit der Fall, wo der den Faktor nicht tragende Genpaarling dominant ist. Es gibt also im geschlechtsgebundenen rezessiven Erbgang keine spalterbigen Weibchen, wohl aber Männchen.

Beim Männchen tritt der Faktor erst dann in Erscheinung wenn beide Paarlinge Träger dieser Faktors sind, er damit zweifaktorig ist.

In der Verpaarung  eines Glattkopfhahnes in gelb-ivoor mit einer gelben Haubenhenne ist folgende Nachzucht zu erwarten:

                        25% Hähne gelb Haube/spalterbig in ivoor

                        25% Hähne gelb Glattkopf/spalterbig in ivoor

                        25% Hennen gelb-ivoor Haube

                        25% Hennen gelb ivoor Glattkopf      

 

Herzlichen dank an Olaf Hungenberg für die Zeichnungen und den Text des Vererbungsteiles !!